Vielleicht regen unsere ersten Beiträge dazu an, selbst etwas Optimismus zu spüren und lasst uns daran teilhaben!
Lasst dem Parki keinen freien Lauf: schreibt, malt, musiziert, fotografiert , hört schöne Musik oder
bastelt und strickt.
Schickt eure Gedanken dazu an i.jopp@gmx.de , damit ich sie auf unserer Seite für alle sichtbar machen kann.
Vielleicht braucht ihr doch noch einen kleinen Anstoß?
Gedanken los
Sollte der Kopf jetzt mal zu voll sein und überlaufen, dann werdet aktiv! Kehrt die Gedanken zu einem Haufen und gebt ihm ein Motiv!
Denn ich finde es einfach zu schade, bleiben unbeachtet gute Ideen, die, wie Vollmilchschokolade bei Wärme, ungenossen zergehn.
Besser, ihr haltet, bevor er überlief, kurz vorm Bersten, euren Kopf etwas schief, um dann, was am schwersten,
bevor euch Gedanken verlassen, an der Unterlippe schon, bekommt ihr sie zu fassen, dann gebt ihnen Sinn und Dimension!
Baut aus Gedanken mal ein Gedicht! Bastelt sie in plastische Form! Malt Schatten und Licht! Dann steigt ihre Wirkung enorm!
Stellt eure Gedanken als Objekt mutig in die Öffentlichkeit.
Manchem ist das suspekt. Euer Kopf aber ist befreit. Egal, ob Kunst oder Gemache, abstrakt, banal oder famos!
Euer Haupt ist - Haupt-Sache - Gedanken nicht gedankenlos los.
Krebs 04/2020
Gedichte und Gedanken von Christian Krebs
Telepark
Wenn Parkinesen kurz vor Sechsen
vor den Bildschirm sich hinsetzen
und Namen werden abgefragt,
dann ist Schulung angesagt -
zu dem Thema „Telepark“.
die Uniklinik macht hier stark,
auch wenn Patienten reich an Jahren
sie schnell das WAS / WIE / WER erfahren.
Mit den Lektionen eins bis zehn,
zeigt der Bildschirm: So muss es gehn,
so schnürt man sich Sensoren fest
und achtet man noch auf den Rest.
Besonders ist der Strom so wichtig
wie man steckt die Kabel richtig,
damit kein Knoten aus Versehen
kann beim spätren Drehn entsteh`n.
Mit WLAN wird übertragen,
ob Medizin schlägt auf den Magen.
Sofern der Doktor aufmerksam,
sieht er, ob sich Patienten drehen lahm
um dreihundertsechzig Grade
und bleiben dabei in der Hüfte grade
mit Fingern tippen und mit Fuß,
so wie mans richtig machen muss.
Zum Schluss noch singen wir ein Lied,
so hört man dann den Unterschied,
wie der Morbus von dem Parkinson
sich auf Stimme legt und Ton.
Auf Wiedersehen sagt man, „Gerne!“
und ein Tschüss noch in die Ferne.
So macht die Zukunft die Musik
und wir - geschult - alles klug und richtig.
Natürlich macht man sich zu seiner Krankheit und deren Folgen Gedanken - bevorzugt, wenn man in einer Klinik untergebracht ist oder eine Rehabilitation genießen darf, wenn man viel Gedankenmachzeit hat. Oder in diesen verrückten Corona-Zeiten. Dann hilft ein Schmunzelgedicht mit ein wenig schwarzem Humor.
Krankheitsbörse
Im Kopf schwer krank zu sein, ist ausgesprochen gemein!
Wer macht mir ein Angebot für eine leichtere Körpernot?
Eine Annonce gebe ich auf - für Tauschbörse oder Verkauf!
Ich könnt mich für etwas bewerben, woran man muss nicht sofort sterben.
Vielleicht will jemand mir vermachen Achillessehnen, ähnlich´ Sachen,
oder seine frakturierten Beine. Nicht so schlimm - die werden wieder heile.
Dagegen ist sehr kompliziert, wenn die Chemie im Kopf gefriert.
Schlauste Ärzte kaum erahnen, was dann kaputt in Nervenbahnen.
Ich wollte dem Doktor mal beibringen, dass Autos auf den Straßen springen,
Menschen fliegen und dabei singen. Schweigen wir von heftigeren Dingen!
Aber wenn ich müsste sehen, dass an Krücken ich würde gehen,
nicht einmal könnte mehr stehen - Nein! Nein!! Nein!!!
Dann soll es doch lieber so sein! Will mich gesünder kämpfen, allein!
Und überhaupt: Ich liebe meine unverwechselbare Rübe!
Krebs
aus: Kliniklyrik, 2020
Auszeit
Es ist so, wie im Wartezimmer. Nur ohne Aufruf, tagelang.
Wird alles gut oder schlimmer?
Ich fühl mich verrückt, doch überhaupt nicht krank.
Man sitzt nur rum und wartet und hält sich irgendwie bereit,
bis die Welt vielleicht wieder startet.
Wann ist es endlich, endlich, endlich so weit?
Die Gedanken fliegen, kreisen, um das, was man nicht versteht.
Die Blumen im Topf verweisen.
Nur die Uhr: Sie geht. Und geht. Und geht.
Den Kontakt nach außen hab ich schon einmal gesucht.
Termine, vor Angst, ließ ich sausen.
Sorgen unendlich. Verflucht! Verflucht! Verflucht!
Die Ruhe ändert sich gar nicht, auch wenn die Tür bleibt weit offen.
Auch nachts brennt das Licht.
Es wird heller am Morgen. Ich kann doch wieder hoffen.
Ich hab mal Bilder von den meinen Osterhäkeleien gemacht.
An alle liebe Ostergrüße, trotz der uns auferlegten Zwangsmaßnahmen.
Der kleine Schutzengel wird darüber wachen, dass wir das alles gesund überstehen.
Viele liebe Grüße Heidrun
ein kleiner Samen, der Halt sucht
die Hoffnung, sich bald wieder umarmen zu können.
Ich habe die Zeit genutzt, um mal wieder etwas mit Pastellkreide, bzw. mit Acrylfarben zu malen.
So kann ich mir das nach Hause holen, wo wir im Moment nicht hin können.
Beim Fotografieren suche ich gern die kleinen, oft verborgenen Schönheiten.
Ich möchte, dass ihr euch einfach nur an den Farben erfreuen könnt.
Eure Ingrid Jopp
Monika verkleidet sich gern und tritt damit auf verschiede Veranstaltungen der Volkssolidarität auf.
Da wir uns nun nicht sehen können, hat sie Fotos zum Osterfest geschickt und
wünscht allen ein schönes Ostern, zwar allein aber mit unseren Gedanken bei
Verwandten und Bekannten.
LIebe Ideen-Kiste!
Ich könnte eine Lesung meiner Gedichte veranstalten, für alle, die gern zuhören und sich amüsieren. Es wäre kein reines Vorlesen. Weil uns die Texte inhaltlich alle betreffen, kämen zu den „Schmunzelgedichten“ bzw. der „Klinik-Lyrik“ sicher auch Diskussionen zustande, aus denen wir wiederum Anregungen schöpfen könnten.
Ja, natürlich erst, wenn dieser Spuk vorbei ist. Oder mit „Skyp“ bzw. als Telefonkonferenz?
Christian Krebs, 30.03.2020