Gedanken von Ralf Hufe aus Freital zu dieser Veranstaltung:

Es war mein erster Runder Tisch in der Regionalgruppe Dresden. Ich war der Neue und machte meine erste und wohl auch wichtigste Erfahrung in einer Selbsthilfegruppe: Du bist nicht alleine.

Zwei Mitstreiter stellten ihre Hobbys (Malerei, Zeichen, Gestalten) in Vorträgen mit Beamer, Fotos und Exponaten vor. Danach tauschten wir uns in kleinen, lockeren Runden aus, Fotos, Zeichenmappen und sogar Handys wurden zur Anschauung herumgereicht. Dazu gab es Kaffee und Kuchen. So verflog die Zeit und mein Fazit: interessant, gesellig und da warten noch viele, viele Erfahrungen, die mir helfen werden, mit Parkinson zu leben. Ich werde wiederkommen.

 

Kraft schöpfen und weitergeben

Hobbies wie z.B. Malen, Fotografieren, Schreiben, Basteln können uns helfen, die schönen Dinge im Leben wieder zu sehen, uns ablenken von unserer Krankheit.

Welche Hobbies können wir trotz Parkinson noch machen? Vielleicht haben Sie sogar erst jetzt etwas gefunden, wovon Sie vorher nie dachten, so etwas zu schaffen.

Mit Ihrer Hilfe wollen wir heute uns Mut und Anregungen weitergeben, auch etwas zu probieren.

 

Vielleicht finde ich heute Mitstreiter, die an unserer Chronik mitwirken wollen – wer kann mich beim Schreiben und Fotografieren unterstützen?

 

Ich möchte nun gemeinsam mit Christian Krebs einen Einstieg geben für eine lockere Gesprächsrunde, in der Sie über ihre Hobbies erzählen und vielleicht auch etwas zeigen können.

Wie bin ich zum Malen und Fotografieren gekommen?

Als ich 2005 in einer Schmerztagesklinik lernte, welche Möglichkeiten es gibt, mit seinen Schmerzen umzugehen, war ein wichtiger Punkt Sportübungen zu lernen, die wir auch zu Hause allein fortsetzen sollten. Damit ich mir diese Übungen einprägen konnte, versuchte ich diese so zu zeichnen, dass ich vom Bild her wusste, was und wie ich etwas ausführen musste. Es entstand eine Zusammen-stellung mit Bild und Text, die ich am Ende allen Beteiligten gegeben hatte. Sie spornten mich an, an meiner kreativen Seite weiter zu arbeiten.

Im ersten Urlaub in Griechenland nutzte ich jede Gelegenheit, mit Buntstiften die wunderschöne Landschaft darzustellen.

Seitdem sehe ich intensiver die Schönheiten meiner Umgebung – ob es interessante Bauwerke, wunderschöne Landschaften oder einzigartige Stimmungen sind.

Trotz starker gesundheitlicher Einschränkungen seit 2012 durch Parkinson und Sudeck in der rechten Hand male ich weiter an meinen Bildern und habe mich auf die linke Hand umgestellt. Dabei spielt jetzt die Pastellkreide eine große Rolle. Die Malerei ist so zu meinem Weg im Kampf gegen meine Krankheiten geworden.

Das Fotografieren entstand so nebenbei – zunächst bezog sich das Fotomotiv auf das was ich als Skizze festgehalten hatte, dann suchte ich mit dem Fotoapparat Motive, die ich dann zu Hause in Ruhe malen konnte. Jetzt geht es mir um Motive, die für mich etwas Besonderes sind:

-so suche ich besonders die kleinen Schönheiten, die dann ganz groß erscheinen dürfen

-Motive, für die ich ganz besondere Einstellungen manuell eingeben muss – wie das Fotografieren des Mondes oder eines Feuerwerkes

Anfangs konnte ich nur fotografieren mit Hilfe des Statives. Nun habe ich gelernt, die Stabilität mit Hilfe des Gurtes und der linken Hand zu erreichen und mit der rechten den Fernauslöser zu bedienen.

 

Durch das Malen bin ich auch selbstbewusster geworden. So hatte ich in einigen Ausstellungen nicht nur meine Bilder gezeigt, sondern auch über ihre Entstehung gesprochen, wie sie mir helfen, in schwierigen Situationen einen Halt zu geben.

Reaktionen zu den Ausstellungen im Diako und in Hetzdorf haben mir Kraft gegeben, meinen Weg weiterzugehen.

Diese Gefühle und diese Kraft möchte ich hiermit gern weitergeben.

 

 

 

Mein Leben neben Parkinson

Christian Krebs zeigte interessant und nachdenklich seinen Weg, mit Hobbies umzugehen.

 

Hobbyismus ist auch eine Suchtart.

Das war mir vorher nicht bekannt.

Da steht das Hobby an erster Stelle, Familie und sogar Arzt- und Therapiebesuche spielen eine untergeordnete Rolle.

 

  

 

So entstanden auch "Schmunzelgedichte", Arbeiten am Sandstein und jetzt sind es Porträts meist von Prominenten, mit denen er gern ein Ratespiel in die Runde gibt.

 

 

 

 

 

 

 

Auch Heidrun Quaas zeigte ihre „Ausbeute“, die sie anfertigt, wenn der Tremor sie ärgern will.

 

Text: Ingrid Jopp

Foto: Hans.Jürgen Hempel